5 Fragen an Michael Zgoll
1. Warum ist die Partnerschaft mit der ORGATEC relevant für Ihr Unternehmen?
Die Fragen und Anforderungen an das Büro und die Arbeitswelt sind sehr komplex, ebenso wie die beteiligten Fachgebiete und Entscheider der Unternehmen, die Teile dieser Entwicklungen sind. Auf keiner anderen Messe finden sich so viele verschiedene Entscheidungsträger rund um das Office – eine tolle Chance für kreativen Austausch und gegenseitige Inspiration
Michael Zgoll, Geschäftsführung, zgoll: GmbH
2. Warum ist die Fläche ein Highlight der ORGATEC?
Zum einen durch ihren visionären Charakter: #InspiredAugmentedOffice ist Impulsgeber für die Branche und das Büro insgesamt. Zum anderen durch die Inszenierung als echte Erlebniswelt: Es werden keine einzelnen Produkte verschiedener Sponsoringpartner ausgestellt. Vielmehr wird aus eben diesen Einzelkomponenten eine ganzheitliche, erleb- und testbare Office-Landschaft gestaltet.
3. Welchen Nutzen hat es für Aussteller und Besucher?
Die Sonderfläche gibt nicht nur einen Überblick über Trends und Visionen, sondern auch über die verschiedenen Highlights insgesamt auf der ORGATEC. Aussteller können hier ihr Produkt bestmöglich als zielführenden Baustein einer Gesamtlösung präsentieren und Besucher im Anschluss an das Erleben der Sonderfläche gezielt auf die Aussteller der Einzelkomponenten zugehen.
4. Wie haben sich die Bürokonzepte und Arbeitsplatzgestaltung in den letzten Jahren verändert, und wie trägt Ihr Unternehmen dazu bei?
Die letzten Jahre waren durch einen großen Treiber geprägt: die hybride Arbeitsweise. Nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind längst mehr dauerhaft im Office, sondern nehmen häufig auch von zu Hause oder unterwegs per Videokonferenz an Besprechungen teil. Das führt zu hohen Anforderungen an die Arbeitsplätze (Rückzugsräume, Akustik, Technik am Arbeitsplatz), aber natürlich gerade auch zu einer hohen Fokussierung auf die Besprechungsräume, die heute zu nahezu 100% mit Videokonferenztechnologie ausgestattet und auch permanent in Nutzung sind.
Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur noch einen Teil ihrer Arbeit im Büro verbringen, wandeln sich die Arbeitslandschaften: Sie machen neue Angebote für die Anforderungen der Angestellten, kommen dabei aber mit deutlich weniger Fläche aus.
Dieser Trend bringt eine hohe Flexibilität und neue Möglichkeiten mit sich, aber auch eine Vielzahl neuer Herausforderungen: Wo kann ich heute arbeiten? Welche Ausstattung habe ich dort? Wo finde ich meine Kollegen? Wie kann ich Materialien übergeben?
Extrem spannend ist hier auch die Auswertung durch intelligente Sensorik: Welche Flächen und Möglichkeiten werden wie viel wirklich genutzt? Brauchen wir mehr Arbeitsplätze oder Raum-In-Raum-Systeme? Wir beschäftigen uns mit solchen Fragen und entwickeln dafür permanent neue Lösungen für unsere Kunden.
5. Welche Trends im Bereich Büroausstattung und Arbeitsplatzdesign erwarten Sie in den kommenden Jahren?
Kurzfristig wird es um eine Bereinigung des Office Workflows gehen. Viele Unternehmen setzen heute einen bunten Strauß an Tools, Apps und Technologien ein. Dabei wird meist genau eine Lösung für ein konkretes Problem gesucht, was automatisch am Ende zu einer Vielzahl heterogener Einzelprodukte führt.
Durch den Einsatz dieser Tools wird der Belegschaft eine Lösung für den inzwischen sehr wenig planbaren Arbeitstag an die Hand gegeben. Aber durch die schiere Menge an neuen Instrumenten erhöhen sich der Aufwand und Anspruch, sich mit den verschiedenen Technologien auseinanderzusetzen. Es besteht ein großes Risiko, dass Menschen sich durch den Einsatz der Tools eher gestresst oder aber gar abgehängt fühlen, als dass diese Tools den Workflow erleichtern.
Hier wird es in den kommenden Jahren vor allem um ein Aufbrechen der Silos in den Unternehmen gehen und um eine Homogenisierung der Vielzahl an Tools. Ziel muss der sinnvolle Einsatz von Technik sein, um harmonisch den Workflow in der geänderten Office-Landschaft zu optimieren.
Mittelfristig ist Spatial Computing ein Trend, der die Office-Landschaft nicht nur radikal verändern wird, sondern auch das Büro wieder zu einem Mittelpunkt der Arbeit machen kann: Ich kann den gesamten mich umgebenden Raum als Arbeitsfläche für meine PC-Anwendungen und digitalen Inhalte nutzen, mich ausbreiten und meine Themen für mich so anordnen und sichtbar machen, wie ich sie brauche.
Im Homeoffice fehlt dafür allerdings meist etwas, was das klassische Büro heute mehr als genug hat: Raum! Spatial Computing liefert zukünftig einen echten Grund, warum ich für bestimmte Dinge gerne ins Büro fahre, anstatt von zuhause zu arbeiten. Es liegt an den Unternehmen, hier rechtzeitig für optimierte Bedingungen zu sorgen und ihre Arbeitsräume diesem neuen Medium anzupassen.